von Dickhäutern und dunklen Höhlen

Wir ziehen weiter… Der Chitwan-Nationalpark war ein sehr schöner Abstecher in den Süden Nepals und ins tropisch heisse Flachland des Terai. Das Wetter erinnerte auch eher wieder an Sri Lanka und wir wurden passend hierzu von einem Tropengewitter “mit Adelstitel” empfangen. Zum Glück hatte es am folgenden Morgen wieder aufgeklart und einem Elefantenritt durch den Dschungel stand nichts im Wege.

Ja ja, wir ritten in der Tat – naja, wir schwankten zur heillosen Freude unserer beiden kleinen Reisenden rund drei Meter über dem Boden und für rund zwei Stunden durch einen wunderbar, vom Regen feucht duftenden Urwald, durch Flüsse und über Wiesen mit zahllosen, nun in Pfützen verwandelten Elefanten- und Nashornfußabdrücken. Und tatsächlich bekamen wir auch die Tiere zu den Fußabdrücken zu Gesicht. Unser Elefant stöberte im Dickicht glatt eine Nashornmama mit ihrem Jungen auf, das sich auch durch den mit Menschenkindern verzierten Dickhäuter nicht vom “Stillen” abhalten ließ. Außerdem bekamen wir in Chitwan neben vielen Rehen, Hirschen und ein paar Krokodilen sogar zwei Lippenbären (ebenfalls mit Jungen) zu sehen. Neben den touristenüblichen Safaris mit Elefantenbaden und Sonnenuntergang am Fluss verlebten wir drei sehr geruhsame Tage und Lene kam sogar noch in das Vergnügen einer Reitstunde mit einem wunderschönen, gepflegten Pferd auf einem liebevoll hergerichteten Reiterhof. Nach so vielen Tieren zog es uns von dort schon wieder zurück in die Berge und wir verzichteten auf die Südroute über Lumbini (Geburtsort Buddhas), sondern fuhren wieder in das Haupttal Nepals und von dort mit dem Jeep in das wunderschön, idyllisch gelegene Bergstädtchen Bandipur. Und ließ der Blick aufgrund tief hängender Wolken und dem üblichen Frühlingsdunst während unserer ersten Wanderung noch zu wünschen übrig, so wurden wir am folgenden Morgen von unserem Zimmerbalkon aus von einem atemberaubenden Panoramablick mit Dhaulagiri-, Annapurna- und Manaslumassiv überrascht! Überwältigend, dieses Nepal! Das sooft scheinbar widersinnige in Nepal ist allerdings, dass man trotz der Nähe zu diesen 8000m hohen Bergen mit ihren Gletschern in den bewohnten Tälern europäische Sommerhitze erfährt und so kamen wir auf unserer Wanderung durch die rund 1300m hoch gelegene Ebene am Nachmittag auch ganz schön ins Schwitzen und es war nicht ganz leicht in den vereinzelt gelegenen Bauerndörfern Nachschub an sauberem Trinkwasser für uns vier Durstende zu bekommen. Haben aber auch dies geschafft und konnten am nächsten Tag erholt auf eine echte Klettertour zur größten Höhle Nepals aufbrechen. Die kürzeste Verbindung zweier Punkte ist eine Strecke und ungefähr so war auch der Großteil des Weges durch den steilen Hang entstanden. Steil und noch steiler ging es nach unten – zum Glück bloß nach unten – durch einen verwunschenen, urwüchsigen Wald zu einer kleinen Felsspalte vor der ein “Guide” saß. Nach kurzem Überlegen ließen wir uns überzeugen, diesen auch als Führer zu engagieren und wussten fünf Meter später schon warum: die Felsspalte öffnete sich dort zu einer dunklen Kathedrale mit zahllosen Gängen. Ungeachtet der Kletteranforderungen, der Dunkelheit und des Alters unserer Kinder lotste der offenbar erfahrene Guide uns sicher durch die rund 500m langen Gänge und zurück ans Tageslicht. Ganz schön warm und hell wars draußen… Auf dem Heimweg nutzten wir den Schummelweg und liefen zwanzig Minuten weiter ins Tal und nahmen einen Jeep zurück auf den Berg. Die Jeepfahrt wurde dann aus Platzgründen für die beiden “Männer” die erste Dachfahrt und so war auch dieser Teil des Ausflugs ein kleines, aber sehr fröhliches und vom Fahrtwind gekühltes Abenteuer. Voll überzeugt von dem Komfort eines Jeepdaches, nutzten wir dieses bei Abfahrt aus Bandipur dann gleich alle Vier als Sitzplatz und genossen den Fahrtwind und die Aussicht gemeinsam.
Jetzt sind wir wieder im Basislager in Pokhara angekommen, kurieren kleinere Wehwehchen aus und besorgen uns im Bürokratenhimmel Nepal die notwendigen Genehmigungen um trekken gehen zu dürfen. Für eine prepaid-handykarte darf man hier sogar Fingerabdrücke abgeben und um den Passbildfetisch der Nepali zu befriedigen, durfte jeder schon sieben Passfotos aushändigen. Toll!
Dann gehts ganz bald schon weiter nach Jomsom und in die Berge, hoffentlich haben die da Passbildautomaten…

Auf bald
dieSteens

One Reply to “von Dickhäutern und dunklen Höhlen”

  1. halo ben
    danke ben füe daine posstkate

    Diktat Anfang-
    wie geht es Dir? Wie bist Du auf den Elefanten raufgekommen? Am Wochenende geh ich in ein Stadion und gucke mir Holstein Kiel an am 3.4.2011.
    ich freue mich wenn Du wiederkommst. Ich will mich gerne mal wieder mit Dir verabreden.
    Viele Grüße an Phillip, Lena, Ben, Marlene von
    – Diktat Ende
    felix ende

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