…oder, wenn man das Schlimmste erwartet…
Regen, nichts als Regen… naja, zumindest beinahe sah es so aus und nach drei Tagen im bei Sonnenschein von traumhaften Blicken gen Süden gesegneten Ella, welches in den tiefhängenden Wolken dieser Tage nur bedingten Charme ausstrahlt, haben wir uns durchgerungen weiter nach Norden und höher in die Berge zu ziehen. Der Wetterbericht sagte zwar eine erneute Verdopplung der Niederschlagsmenge voraus aber wir stapften dennoch tapfer in unseren klammen Klamotten zum Bahnhof, um die dreistündige Zugfahrt nach Nuwara Eliya anzutreten. Und entgegen unserer Befürchtungen klarte der Himmel auf und schon aus den Zugfenstern konnten wir tolle Blicke durch die wundergrünen Täler des Inselzentrums über Reis- und Teefelder genießen und fuhren durch kleine, z.T. äußerst malerische gelegene Ortschaften. Hier ist es nun reichlich westlich (der Ort wurde erst von den Briten gegründet) aber alles in toller Umgebung und mit dem allgegenwärtigen SriLanka-Chaos. Wir freuen uns auf tolle Ausflüge und in einer Woche geht”s dann auch schon weiter nach Indien.
Ella war übrigens gar nicht so schlimm! Wir haben zwischen dem Regen zwei tolle Bergwanderungen gemacht und dank einer Riesenterrasse haben sich die Kinder auch im Regen pudelwohl gefühlt. Im sehr familiären Gästehaus waren die Beiden nach vier Tagen auch voll integriert und gingen überall Ein und Aus 😉 Zu erwähnen ist auf jeden Fall noch Bens Marsch aouf den Ella Rock (rund 1500 müNN), bei dem ER uns antrieb weiterzugehen (“Ich gebe auf gar keinen Fall auf!!”) und bei dem wir mit einem tollen Picknick IN den Wolken belohnt wurden. Ben hat nicht aufgegeben, und auch auf dem für Kinder zähen Rückweg der 15km-Wanderung gab es nicht einen Mucks Unzufriedenheit von ihm -> Respekt!!!!
Wir wollten aber auch noch von den schon etwas vergangenen Abenteuern im Süden berichten: whale watching in Mirissa z.B. war so eines.
Um sechs Uhr früh in Unawatuna aufgebrochen, um noch vor sieben einen umgebauten Fischkutter mit schöner Aussichtsplattform zu besteigen und aufs offene Meer hinaus zu schippern. Nach ner knappen Stunde auf dem Wasser, die letzten Fischerboote lagen hinter uns, zogen zunehmend dicke Wolken auf und der Wind frischte merklich auf. Naja, das Schicksal mußte seinen Lauf nehmen: dem ersten Kind und Papa wurden schlecht und wir begaben uns aufs untere Deck, wo wir von immer mehr der zehn anderen Tourteilnehmiern “unterstützt” wurden. Der bis zum Ende tapfere Ben wurde zwischendurch mit vielen vielen Delphinen belohnt (Lene erholte sich währenddessen von den Strapazen) und auf dem Rückweg, als auch Lene wieder wach war, begleitete eine große Meeresschildkröte unser Boot eine Weile. Der Wind nahm aber auch auf dem Rückweg weiter zu und die ein oder andere Welle sandte feuchtfröhliche Grüße an Bord des Bootes. Immerhin war es warm und der Käptn hat sieben Stunden lang wirklich alles versucht, Wale zu finden 😉 leider vergeblich. Dies war für alle ein wirklich eindrückliches Erlebnis und zumindest Papa muss für eine Weile nicht mehr unbedingt auf Walsuche gehen; im Gegensatz dazu waren Ben und Marlene – kaum wieder im sicheren Hafen angekommen – voll überschäumender Begeisterung ob der gesehenen Dellis und Dülte (Schildkröte) und werden die Fahrt in guter Erinnerung behalten. Alles richtig gemacht hat übrigens an diesem Tag Mama, die es bei einem MagenDarmInfekt vorzog an Land zu bleiben und sich alles erzählen zu lassen.
dieSteens
Tja, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Durch die sehr bildhaften Erzählungen ist man FAST dabei, nur ohne Seegang, und trocken bleibt man auch. Philip, du warst schon vor Langeoog grün im Gesicht, weißt du noch? Und Monsunregen ist eben nochmal was anderes als norddeutscher Dauerregen.
Weiterhin Gute Reise!!